Steffi Kepp erkämpft überragend 2. Platz bei Niedersachsen-Trophy
Vor kurzem fand in Osnabrück die diesjährige Niedersachsen-Trophy im Taekwondo-Vollkontakt statt. Rund 300 Kämpfer aus ganz Norddeutschland hatten sich auf die Reise gemacht, um die begehrten Trophäen zu ergattern. Ihren ersten Turniereinsatz im neuen Jahr feierten dabei die Soltauer Kampfsportler vom SSC 02 um ihren Ex-Landestrainer Sascha Thölke (3. DAN).
Im einzelnen starteten Jana Dulig bei den Damen bis 56kg, Falko Kohrs in der A-Jugend bis 78kg, Emilija Schneidermann bei ihrem Wettkampfdebüt in den B-Jugend bis 50kg, Steffi Kepp in der B-Jugend bis 44kg und Ebru Ertas feierte ebenfalls nach langer Pause ein Comeback bei den Damen bis 57kg. Insgesamt konnten alle Soltauer Kämpfer nach teilweise beeindruckenden Leistungen 5 Medaillen erringen.
Soltauer Taekwondo-Kämpfer holen 5 Medaillen
Falko Kohrs konnte an diesem Tage seine zuletzt gute Form nicht unter Beweis stellen. Er geriet im Halbfinale gleich zu Beginn in Rückstand und lief diesem alle Runden hinterher. Trotz einiger Punkte schaffte er es aber nicht, die Niederlage zu verhindern und musste sich bei einer 8:12 Niederlage mit Bronze zufrieden geben.
Emilija Schneidermann ging an diesem Tage ein wenig nervös an den Start, war es doch ihr erster Turniereinsatz. Trotzdem versuchte sie engagiert ihr Glück in der Offensive, wurde aber von ihrer Gegnerin immer wieder geschickt ausgekontert. So musste Emilija ihren ersten Kampf leider mit 0:7 Punkten verloren geben, konnte sich aber nach einem Freilos im Viertelfinale noch über eine Bronze-Medaille freuen.
Ebru Ertas merkte man ihre lange Pause im Halbfinale bei den Damen bis 57kg deutlich an. Nach anfänglicher Ausgeglichenheit des Kampfes verließen Ebru Mitte der zweiten Runde ihre Kräfte. Hinzu kamen nun auch Konzentrationsschwächen und Fehler in der Kampferöffnung. Sie fing sich mehrere Konter und geriet mit 0:2 ins Hintertreffen. Diesen Rückstand konnte sie dann auch nicht mehr umbiegen und musste sich ebenfalls mit Bronze zufrieden geben.
Jana Dulig hatte das Pech an diesem Tage, das ihre Gewichtsklasse mangels Teilnehmern mit der nächsthöheren Klasse zusammengelegt wurde. Diese Frauen wiegen dann bis zu 62kg, sind entsprechend größer und haben demnach Reichweitenvorteile bei den Tritten. So kam es dann auch, das ihre Gegnerin sie um einen Kopf überragte. Jana fand dagegen noch kein probates Mittel und geriet schnell mit 0:3 ins Hintertreffen. Verzweifelt versuchte sie, gegen die große Reichweite ihrer Gegnerin anzukommen. Am Ende stand aber auch hier eine Niederlage zu Buche, die man allerdings aufgrund der fremden Gewichtsklasse nicht überbewerten darf und mit Bronze honoriert wurde.
Die absolut überragende Leistung bot an diesem Tage die 11 jährige Steffi Kepp. Sie kämpft normal bis 40kg, wurde allerdings wegen 400 Gramm Übergewicht eine Klasse höher gelegt. Diese Klasse wiederum wurde mit der 48kg-Klasse zusammengelegt. Im Viertelfinale traf Steffi noch auf eine gleichgroße Gegnerin, die Sie nicht den Hauch einer Chance ließ. In der zweiten Runde wurde der Kampf aufgrund zu großer Überlegenheit und nach mehreren harten Treffern abgebrochen.
Im Halbfinale musste sich Steffi dann mit einer deutlich größeren Gegnerin aus Hannover auseinander setzen. Diese traf Steffi dann gleich zu Beginn mit der Faust am Kopf und bekam ihren ersten Minuspunkt. Im weiteren Verlauf musste sich die junge Soltauerin immer wieder gegen überharte und unfaire Attacken wehren, konnte aber ihrerseits mit vollem Einsatz Treffer am Körper setzen. Durch die weiteren Verwarnungen, die ihre Gegnerin bekam, stand am Ende eine 7-Punkte-Führung und der Sieg zu Buche. Steffi ging dabei in diesem Kampf bis an die körperliche Leistungsgrenze und gab sich zu keinem Zeitpunkt geschlagen.
Die Zuschauer waren ebenfalls begeistert und klatschten Beifall. Im Finale kam es allerdings gleich zu Beginn zu einem unglücklichen Zusammenprall beider Kämpferinnen, bei dem der Daumen von Steffi komplett verbogen wurde und man den Kampf zur Vorsicht abbrach. Trotz alledem konnte Steffi am Ende sehr stolz über ihre Silbermedaille sein.
Autor: Sascha Thölke, 2009