SSC-Taekwondokas erkämpfen Silber und Bronze bei Berlin Open

SSC-Taekwondokas erkämpfen Silber und Bronze bei Berlin Open


Vor kurzem fanden in Deutschlands Hauptstadt die diesjährigen internationalen Berlin Open im Taekwondo-Vollkontakt statt. Annähernd 600 Kämpfer aus ganz Deutschland sowie aus Dänemark, Schweden und Polen fanden sich im Erika-Hess-Stadion ein, um die begehrten Siegerpokale zu erkämpfen.

Mit unter den Wettkämpfern waren auch zwei amtierende Militär-Weltmeister aus Polen gemeldet. Auf den insgesamt 6 Wettkampfflächen wurde zudem in allen Gewichtsklassen mit den neuen elektronischen Kampfwesten gekämpft. Hier zählen Sensoren in der Kampfweste die Schlagkraft der Tritte und übermitteln diese Werte per Bluetooth an den Computer. Wird damit ein vorher festgelegter Wert überschritten, bedeutet dieses einen Punkt für den Wettkämpfer. Die Soltauer Athleten hatten bereits zwei Wochen zuvor die Möglichkeit gehabt, mit diesen Westen in der Böhmestadt zu trainieren.

Am Freitag machte sich dazu auch ein 8-Köpfiges Team aus Soltau zusammen mit einem Team aus Lohne auf den Weg in die Hauptstadt. Wettkampftrainer Sascha Thölke schickte im einzelnen Falko Kohrs in der A-Jugend bis 78kg, Alexander Leutloff in der A-Jugend bis 66kg und Steffi Kepp in der B-Jugend bis 44kg ins Rennen. Für alle drei bedeutete dieses Turnier das bisher größte und höchste vom Niveau her, an dem die jungen Soltauer bisher teilgenommen haben. Bei den Damen traten zudem Jana Dulig (bis 56kg) und Ebru Ertas (bis 59kg) an. Für Jana war es ebenfalls das erste Turnier in der Größenordnung. Insgesamt konnte dann das Soltauer Team 3x Silber und 1x Bronze erkämpfen.

Nach der Registratur und Waage am Freitagabend startete Steffi Kepp dann als erste in die Wettkämpfe. Ihr merkte man gleich am Morgen die übergroße Nervosität an. Sie konnte sich zu keiner Zeit in ihrem Kampf entfalten und musste zudem gleich 3x Kopftreffer hinnehmen, die für die 11-Jährige die Niederlage und das Ausscheiden im ersten Kampf bedeuteten. Trotzdem war dieses ein großer Erfahrungsgewinn so Trainer Thölke.

Falko Kohrs trat wie gewohnt in der A-Jugend bis 78kg an. Im Halbfinale machte auch er dann unerklärliche Fehler und konnte zu keinem Zeitpunkt seine vorgenommene Strategie umsetzen. Auch er verlor somit seinen Kampf klar mit 0:3 Punkten und schied im Halbfinale aus. Dennoch konnte er sich über Bronze freuen.

Ebru Ertas startete erneut bei den Damen bis 59kg. Ihre Gegnerin im Halbfinale trat nicht an und so konzentrierte sich Ebru auf ihren Finalkampf gegen eine Kämpferin aus Berlin. Die erste Runde wurde begleitet von unschönen Provokationen seitens der Berlinerin, von denen sich Ebru allerdings nicht verunsichern ließ und konzentriert ihre Marschroute verfolgte.

Ebru ging in Führung und konnte diesen Vorsprung in der zweiten Runde auch ausbauen. Allerdings machten sich dann in der dritten Runde Konditionsmängel bemerkbar, die Ebru zu taktischen Fehlern zwangen. Zudem war Ebru auch kraftmäßig nicht mehr in der Lage, die vorgebenden Techniken von ihrem Trainer umzusetzen. Der Vorsprung schmolz dahin und am Ende stand ein knapper Sieg für die Berlinerin fest. Mit ausreichender Kondition wäre diese Niederlage mit Sicherheit vermeidbar gewesen so Trainer Thölke.

Etwas Pech mit der Auslosung hatte Jana Dulig bei den Damen bis 56kg. Sie wurde aufgrund mangels Teilnehmern in ihrer Gewichtsklasse mit der höheren zusammengelegt und so traf sie im Endkampf auf eine Gegnerin, die ihr körperlich eindeutig überlegen war. Dennoch hielt die Soltauerin in beeindruckender Manier dagegen und konnte in einigen direkten Schlagabtauschen Punkte sammeln. Druckvoll setzte sie das vorgegebene Konzept ihres Trainers um und versuchte die Reichweiten-Vorteile ihrer Gegnerin so gut es ging einzudämmen. Leider war sie in der dritten Runde für einen kurzen Moment unaufmerksam und musste nach einem harten Kopftreffer im Schlagabtausch den Kampf abbrechen. Dennoch konnte man sich im Soltauer Lager nach einer starken Leistung über Silber freuen.

Alexander Leutloff traf im Finale in der A-Jugend bis 66kg auf einen starken Kämpfer aus Berlin. Alex zeigte wie gewohnt eine starke defensive Leistung und konterte immer wieder geschickt seinen Gegner aus. Dennoch zeigte er einige Mängel in der Kampferöffnung und konnte sich nicht so überzeugend in der Offensive präsentieren. Er setze in seinen Bemühungen nicht konsequent genug nach und konnte sich so nicht entscheidend absetzen. Nach überwiegend ausgeglichenem Kampfverlauf stand am Ende eine äußerst knappe 5:6 Niederlage und erneutes Silber zu Buche.

Trainer Thölke zeigte sich dann auch trotz des vergeblichen Sprunges auf das oberste Podest insgesamt mit den gezeigten Leistungen zufrieden, wenn man bedenkt, das einige Kämpfer ihren Einstand auf solch hohen Niveau gaben und mit ihrer Nervosität zu kämpfen hatten.

Autor: Sascha Thölke, 2009